Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 24, Nein: 0

In seiner Sitzung am 16.07.2020 hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen, dass in enger Kooperation mit dem Historischen Verein Marktheidenfeld eine Liste der Mitbürger*innen erstellt wird, die im Rahmen des Nationalsozialismus der Kernstadt Marktheidenfelds und in den Ortsteilen deportiert und getötet wurden. Zur Erinnerung an diese Menschen werden an geeigneten Stellen „Stolpersteine“ von Gunter Demnig bis Ende 2021 eingebracht.

 

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Erstem Bürgermeister Thomas Stamm, Drittem Bürgermeister Dr. Dirk Hartwig, den Mitgliedern des Historischen Vereins Stadtrat Martin Harth und Dr. Leonhard Scherg, Stadtrat Holger Seidel als Vertreter der Schulen sowie Frau Inge Albert, hat sich zur Vorbereitung der Verlegung in einer Videokonferenz getroffen.

 

Hier das Ergebnis:

 

Eine Verlegung der Stolpersteine in diesem Jahr ist aus mehreren Gründen schwierig. So ist zum Beispiel die Einbeziehung von Schülerinnen und Schüler angesichts der Pandemie im gesamten laufenden Schuljahr zum aktuellen Zeitpunkt schwer vorstellbar. Auch eine gute Einbindung der Bürgerschaft ist bis zu dem einzig von der Stiftung Stolpersteine in Aussicht gestellten Verlegungstermin im späten Frühjahr nicht möglich.

 

Trotzdem soll mit der Umsetzung des Beschlusses in diesem Jahr begonnen werden. Die Arbeitsgruppe schlägt vor, am 25.04.2021 als Jahrtag der Deportation von neun jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus Marktheidenfeld eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal durchzuführen. Die Größe der Veranstaltung wird abhängig von den dann aktuellen Auflagen sein.

 

Dieses Gedenken soll auch ein Auftakt dafür sein, die Bürgerschaft einzubeziehen und eine Erinnerungskultur auf breiter Basis zu ermöglichen. So können beispielsweise Patenschaften für einzelne Stolpersteine von interessierten Bürgern übernommen werden. Darüber hinaus werden Schulen zur aktiven Mitwirkung eingeladen, in der Hoffnung, dass dies später im aktuellen Schuljahr oder aber im neuen Schuljahr möglich sein wird. Auch die Kirchen und die Bürgerkulturstiftung werden über Beteiligungsmöglichkeiten informiert.

 

Die Verlegung der Stolpersteine soll im zeitigen Frühjahr 2022 erfolgen, der genaue Termin ist mit Herrn Demnig abzustimmen.

 


Beschluss:

 

Der Beschluss des Stadtrats vom 16.07.2020, an geeigneten Stellen „Stolpersteine“ von Gunter Demnig bis Ende 2021 einzubringen, wird modifiziert.

 

Der Stadtrat beschließt, die Stolpersteine schnellst möglich zu verlegen. Neben dem Historischen Verein sollen zur Vorbereitung und Begleitung die Kirchen, die Schulen, die Bürgerkulturstiftung und engagierte Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden.