Sitzung: 29.10.2020 Stadtrat
Der Leiter der
Abteilung 2, Sicherheit und Ordnung/Soziale Angelegenheiten, Herr Christian
Brand, erläutert den Sachstand.
1. Rückblick Stadtbus
Der Stadtbus wurde
am 15.09.2001 eingeführt. Seitdem haben sich Ergänzungen der Linienführung
ergeben. So wurde das neue Baugebiet Baumhof angebunden. In den Jahren 2001 bis
2013 wurde die Durchführung des Betriebs des Stadtbusses von der Fa. Riedmann,
Hafenlohr, wahrgenommen. Die Firma Grasmann aus Hafenlohr führt den Betrieb des
Stadtbusses gemäß Vertrag vom 01.12.2019 bis zum 31.07.2027. Die Linienführung
besteht aus einer Südschleife (Fahrtdauer 20 Minuten) und einer Nordschleife
(Fahrtdauer 29 Minuten).
Betriebszeiten sind
Montag bis Freitag von 7:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 08:00 bis 16:00 Uhr.
Die Stadt Marktheidenfeld bezuschusst den Betrieb des Stadtbusses mit jährlich
etwa 180.00 €. Der Streckenplan wurde dem Stadtrat über das Ratsinfosysem zur
Verfügung gestellt.
Die Abrechnung der
Stadtbuslinie erfolgt durch einen elektronischen Fahrausweisdrucker. Die
Fahrgeldeinnahmen verbleiben beim Unternehmer. Die Kosten im Haushalt für den
Stadtbus betragen jährlich etwa 180.000 €. Seit dem Frühjahr 2014 führt die
Firma Grasmann Fahrgastzählungen durch. Gezählt wird vierteljährlich, jeweils
an einem Mittwoch und dem darauffolgenden Samstag. Die Fahrgastzahlen wurden
dem Gremium über das Ratsinfosysem zur Verfügung gestellt. Die genannten Zahlen
stellen jeweils Stichtagswerte dar. Insgesamt kann man jedoch erkennen, dass
sich der Stadtbusbetrieb in Marktheidenfeld bewährt hat und nicht mehr
wegzudenken ist. Bedingt durch die Corona-Krise sind die Fahrgastzahlen etwas
zurückgegangen.
2. Betrieb des Stadtbusses ab 01.12.2019
2.1. Verbesserungen
- 2.1.1 Einsatz eines Elektrobusses
Seit Frühjahr 2020 sind Elektrobusse im Einsatz. Der Komfort für die Fahrgäste wurde damit erhöht, die Umweltbelastung verringert.
- 2.1.2 Nochmals rabattierte Monatskarte
Im August wurde die verbilligte Monatskarte für 10,00 € (statt 33,25 € im Stadttarif) eingeführt. Diese Maßnahme ist eine Testphase, die Regelung gilt probeweise für ein Jahr. Deshalb ist die 10,00 € Monatskarte nicht im Preisblatt aufgeführt. Im August wurden 75 Monatskarten verkauft. Es ergibt sich ein Zuschussbedarf von 1.743,75 €. für den Monat August. Im Bürgerbüro wurden acht Monatskarten direkt verkauft. In geringem Umfang werden auch gedruckte Fahrpläne der Regionalbuslinien ausgegeben. Im Monat September wurden 141 Monatskarten verkauft, davon 11 im Bürgerbüro. Es errechnet sich ein Zuschussbedarf von 3.278,25 €.
- 2.1.3 Weitere finanzielle Auswirkungen
Der Tarif des Stadtbusses wurde nicht erhöht. Es verbleibt beim bisherigen Tarif. Damit besteht weiterhin im gesamten Stadtgebiet und den Ortsteilen ein einheitlicher Tarif. Die Differenz zwischen dem allgemeinen OVF-Tarif und dem Stadt-Tarif muss von der Stadt Marktheidenfeld ausgeglichen werden. Der Zuschuss, der an den Verkehrsverbund Mainfranken zu zahlen ist, beträgt im Jahr ca. 14.000 €.
Die Stadt Marktheidenfeld erhält die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf. Die Abrechnung erfolgt über die OVF. Eine zeitnahe Durchführung wurde von der Verwaltung angemahnt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Fahrkartenverkauf vom 17.03. bis 25.05.2020 eingestellt.
Die Einnahmen im Jahr 2020 betrugen:
Januar 3.044,95 €
Februar 2.383,95 €
März 1.468,10 €
April 0,00 €
Mai 432,80 €
Juni 1.784,50 €
2.2. Anstehende mögliche
Maßnahmen
Im Betrieb des Stadtbusses haben sich zwei Probleme gezeigt, die durch bauliche Maßnahmen beseitigt werden könnten:
· Bushaltestelle Ulrich-Willer-Straße
Entlang der Ulrich-Willer-Straße sind Parkbuchten angeordnet. In einer der Parkbuchten befindet sich eine Bushaltestelle am Seniorenzentrum. Der Gehweg müsste bis an den Straßenrand vorgezogen werden und mit einem Kasseler Bord versehen werden (barrierefreier Ausbau: Kosten ca. 10.000 €).
· Bushaltestelle Mittelschule
Diese Haltstelle betrifft hauptsächlich den Linienverkehr der Mittelschule. Der Wendeplatz befindet sich zwischen den untersten Parkreihen. Eine Parkreihe ist durch Beschilderung während der Schulzeiten gesperrt. Die Akzeptanz der parkenden Verkehrsteilnehmer ist problematisch. Immer wieder kommt es zu Behinderungen aufgrund der nicht eindeutigen Verkehrssituation. Die Linienbusse haben erhebliche Schwierigkeiten, diese Wendemöglichkeit zu nutzen. Durch bauliche Veränderungen könnte man die Situation bereinigen und einerseits dem Parkbedürfnis Rechnung tragen und andererseits den Bussen eine sichere Wendemöglichkeit verschaffen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf geschätzt 40.000 €.
3. Beeinträchtigung des Betriebs durch
Baustellen
Wegen der Bautätigkeit in der Altstadt kam es vermehrt zu Beeinträchtigungen im Stadtbusverkehr. Auch die gastronomische Nutzung in der Obertorstraße, konkret das Aufstellen von Sonnenschirmen, führte zu Konflikten mit dem Stadtbus.
Wegen des Umbaus bzw. Baus von Wohn und Geschäftshausern in der Obertorstraße konnten die Haltestellen Obertorstraße und Marktplatz teilweise nicht angefahren werden. Die Baumaßnahmen in der Luitpoldstraße/B 8 führen derzeit zu weiteren Beeinträchtigungen.