Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 20, Nein: 4

(Bei Behandlung dieses Tagesordnungspunktes sind Architektin Silke Lange sowie Dr. Harald Gerlach von der KRE Group anwesend.)

 

In der Sitzung des Stadtrates vom 28.07.2020 wurde durch die Investoren anhand einer Präsentation deren Konzept für das Udo-Lermann-Areal vorgestellt. Der weiteren Planung und Entwicklung des sogenannten „Ludwig Quartiers“ wurde auf Grundlage der vorgestellten Planung zugestimmt und auf die Notwendigkeit eines Bebauungsplanes hingewiesen.

 

Mit Schreiben vom 15.10.2020 stellt die KRE Projektentwicklung GmbH & Co. KG aus Bamberg nun einen Antrag zur Aufstellung eines Bebauungsplanes mit integrierter Grünordnung für das „ehemalige Udo-Lermann-Areal“.

 

Um das Planungskonzept umsetzen zu können, ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit der Festsetzung Urbanes Gebiet (MU) als Art der baulichen Nutzung erforderlich.

 

Die KRE Group stellt das geplante Nutzungskonzept für das ehemalige Kaufhausareal sowie das Areal südlich der Ludwigstraße vor.

 

Für das ehemalige Kaufhausareal sind vorgesehen:

·         Servicewohnen/Tages-/Intensivpflege/kleinteilige Ladenflächen

·         Verbrauchermarkt – Müller – Fahrradladen

·         Wohnen

·         Tiefgarage

 

für den Bereich südlich der Ludwigstraße:

·         ebenerdiges Parken

 

Darüber hinaus wurden ein Gestaltungs- und ein Erschließungskonzept für den fließenden und ruhenden Verkehr erarbeitet.

 

Der Antragstellerin ist bekannt, dass gem. § 2 Abs. 3 Baugesetzbuch (BauGB) auf die Aufstellung des Bebauungsplanes kein Anspruch besteht und auch nicht durch Vertrag begründet werden kann. Ferner ist ihr bekannt, dass gegen die Stadt Marktheidenfeld kein Anspruch auf Aufstellung des beantragten Bebauungsplanes für das Projekt und keine Schadensersatzansprüche bei Abbruch des Planungsverfahrens bestehen.

 

Einführend stellt Projektentwickler Dr. Harald Gerlach klar, man sei vom Arbeitsnahmen „Ludwig Quartier“ abgekommen. Für eine endgültige Namensgebung des Areals wolle man die Bevölkerung „mit ins Boot nehmen“. Architektin Silke Lange stellt den aktuellen Planungsstand stellvertretend für das gesamte Architektenteam anhand einer Präsentation vor. Sie geht insbesondere auf die verschiedenen Parkmöglichkeiten (Tiefgarage und ebenerdig) und die Begrünung des Areals ein. Bezüglich der Wohnungen und des Service-Wohnens sei man mit verschiedenen Organisationen im Gespräch. Die geplanten Läden würden sich an ein kleinteiliges Händlersortiment richten. Sie hält fest, die Entwicklung der Verkehrsströme sei noch zu ermitteln. Auch sei die Erschließungsplanung noch nicht ausgereift.

 

Aus dem Gremium werden unterschiedliche Kritikpunkte angebracht, beispielsweise, dass die Höhe des Gebäudes nicht reell, sondern nur teilweise reduziert werden solle und das Gebäude auch nach einem möglichen Umbau die Innenstadt dominieren werde. Die geplante Ansiedelung eines weiteren Verbrauchermarktes wird bemängelt. Ein Spielplatz auf dem Gelände wird begrüßt, die geplante Lage im Kreuzungsbereich, insbesondere im Hinblick auf den zu erwartenden Lieferverkehr jedoch nicht. Eine geplante ebenerdige Parkfläche südlich der Ludwigstraße sei nach Meinung des Gremiums sinnvoller nutzbar. Die Dachbegrünung des Gebäudekomplexes sehe man positiv, wünsche sich jedoch auch in der Ebene mehr Grün, nicht nur auf angrenzendem städtischen Grund.

 

Abschließend resümiert Dr. Gerlach die kontrovers vorgetragenen Argumente des Stadtrats und gibt einen allgemeinen Überblick über die Entwicklung eines entsprechenden Areals. Er hält fest, um ein solches Projekt zur Umsetzung zu bringen, müsse dieses mehrheitsfähig, wirtschaftlich und marktfähig gemacht werden. Dies könne nur durch Kompromisse erreicht werden.


Beschluss:

 

Dem Antrag der KRE Projektentwicklung GmbH & Co. KG aus Bamberg auf Aufstellung eines Bebauungsplanes für das ehemalige Udo-Lermann-Areal sowie den südlichen Bereich der Ludwigstraße (siehe Lageplan) wird zugestimmt.