Der federführende Kommandant der städtischen Feuerwehren, Herr Bernhard Nees, begrüßt die Anwesenden und gibt einen Überblick über die Personalstärke der städtischen Wehren wie folgt:

-       Altfeld: 44

-       Glasofen: 49

-       Marienbrunn: 45

-       Marktheidenfeld: 66

-       Michelrieth: 27

-       Oberwittbach: 15

-       Zimmern: 34

Insgesamt würden die Wehren über 280 aktive Feuerwehrleute verfügen, davon seien 57 Atemschutz-Geräteträger.

 

Die insgesamt 289 Einsätze im Jahr 2019 würden sich auf die Stadtteile wie folgt verteilen:

-       Altfeld: 50

-       Glasofen: 11

-       Marienbrunn: 8

-       Marktheidenfeld: 192

-       Michelrieth: 20

-       Oberwittbach: 4

-       Zimmern: 4

 

Die Einsätze seien ausgelöst durch:

82 Brände/28 % (Brände oder Brandmelder), 156 technische Hilfsleistungen/54 % (Unwetter u. ä.), 8 Sicherheitswachen/3 % (Realschule), 43 sonstige/15 % (Brandschutzerziehung, Absicherung bei Veranstaltungen).

Hier seien starke Verschiebungen zu Einsätzen aufgrund von Brandmeldeanlagen sowie Bagatellen zu verzeichnen.

 

Tatsächliche Einsatzstunden hätten die Ehrenamtlichen geleistet in

-       Altfeld: 975

-       Glasofen: 92

-       Marienbrunn: 97

-       Marktheidenfeld: 2.053

-       Michelrieth: 195

-       Oberwittbach: 29

-       Zimmern: 36

Ø  Insgesamt 3.477

 

Hinzu kämen noch weitere 4.500 Stunden Übungs- und Ausbildungsstunden, ca. 900 Stunden zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, ca. 240 Stunden für allgemeine Arbeiten in den Feuerwehrhäusern, ca. 400 Stunden in der Atemschutz-Werkstatt, ca. 150 Stunden für die gemeinsame Kleiderkammer aller Stadtteil-Wehren, ca. 200 Stunden für die Öffentlichkeitsarbeit, ca. 700 Stunden für Verwaltung und Schriftverkehr, ca. 250 Stunden für Arbeiten am Neubau der Feuerwache.

Somit würden sich die ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden summieren auf ca. 11.000 Stunden in 2019 – dies entspräche etwa sieben hauptamtlichen Mitarbeitern.

 

Hinzu käme noch die Vereinsarbeit, welche gerade in den Stadtteilen oft den zentralen Baustein der Dorfgemeinschaft darstelle.

 

Herr Nees kündigt weitere Informationen zur Wehr in Oberwittbach für den nachfolgenden Tagesordnungspunkt an.

 

Zusammenfassend erklärt Herr Nees, die Zusammenarbeit mit den Stadtteilen und untereinander sei sehr vertrauensvoll und kameradschaftlich, auch wenn manchmal aufgrund von alten Ängsten Befürchtungen, man werde möglicherweise benachteiligt, im Raum stünden. Diese Probleme könnten zumeist im Gespräch geklärt werden.

 

Als „offene Baustellen“ führt Herr Nees an:

-       Alarmierung

Hier habe man zwar Verbesserungen erreicht, die Alarmierung sei jedoch nach wie vor oft nicht nachvollziehbar. Es bestehe weiterhin großer Gesprächsbedarf mit der Kreisverwaltungsbehörde sowie dem Kreisbrandrat.

-       Leitstelle

Die Zurverfügungstellung von digitalen Einsatzdaten sei noch immer nicht gelöst. Herr Nees habe zwischenzeitlich Kontakt mit Staatssekretär Eck und dem zuständigen Sachgebiet im Innenministerium aufgenommen. Von dort sei ihm Unterstützung signalisiert worden.

-       Corona

Aufgrund der Corona-Thematik sei zwischenzeitlich der Übungs- und Ausbildungsbetrieb eingestellt gewesen. Dennoch habe man während des Lockdowns drei Online-Ausbildungen durchführen können. Inzwischen könne man unter Einhaltung der AHA-Regeln in kleinen Gruppen wieder Übungen durchführen.

Allerdings seien dringend benötigte Lehrgänge an der Feuerwehrschule und im Landkreis nach wie vor nicht verfügbar oder würden mit verminderter Teilnehmerzahl durchgeführt. Eine Zusammenarbeit der Feuerwehren sei derzeit nicht möglich (Hauptübung, Jugendausbildung), ebenso sei Vereinsarbeit und Kameradschaftspflege offiziell nicht machbar.

-       Feuerwehrbedarfsplan

Hier verweist Herr Nees auf den nachfolgenden Tagesordnungspunkt.

-       Neubau der Feuerwache

Die Elektroinstallation werde seit dieser Woche nach und nach von Baustrom auf Regelbetrieb umgestellt. Die Heizung solle in den nächsten Wochen rechtzeitig vor dem Winter in Betrieb gehen. Er resümiert, sobald in Kürze die Fassadenarbeiten fortgesetzt und die Herrichtung der Außenanlagen begonnen werden, könne man auch im Außenbereich wieder einen Fortschritt erkennen.

 

Die Zusammenarbeit mit dem Kreisbrandinspektor (KBI) Andreas Schmitt sowie einigen anderen Mitgliedern der Kreisbrandinspektion sei zielführend und positiv. Zusammen mit diesen Personen versuche man Lösungen für die anstehenden Probleme auf Kreisebene zu finden.

 

Abschließend bedankt sich der federführende Kommandant beim Stadtrat, der immer wieder Gelder für die Sicherheit seiner Bürger bereitstelle. Er lädt die Gremiumsmitglieder zu einem Besuch bei den Feuerwehren und auch auf der Baustelle.

 

Stadtrat Seidel fragt nach dem Verhältnis von Männern und Frauen in den Wehren sowie nach der Jugendfeuerwehr.

Herr Nees berichtet von derzeit drei Jugendgruppen bei den Wehren in Marktheidenfeld, Altfeld und Zimmern. Vor der Corona-Situation habe man versucht, eine Zusammenarbeit zwischen diesen Gruppen aufzubauen; eine Weiterführung sei aktuell jedoch nicht möglich.

Er stellt fest, dass das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der Feuerwehr von Wehr zu Wehr unterschiedlich sei. Es gäbe noch „reine“ Männerwehren. Von den 66 Feuerwehrleuten in der Kernstadt seien drei weiblich. Auch das Thema Migration sei nach wie vor präsent. Herr Nees würde sich gerne persönlich mit der Integration von Migranten befassen. Leider stehe neben der Sprachbarriere noch das Problem, dass in den Herkunftsländern die Feuerwehr häuftig zusammen mit der Polizei oder dem Militär organisiert sei. Daher stosse das Angebot nur auf ein sehr geringes Interesse bei Migranten. Man habe zwar hin und wieder einen interessierten Besucher, doch leider erschöpfe sich das Interesse nach dem Besuch dann auch schon wieder.