Sitzung: 14.01.2020 Stadtrat
Herr Thorsten Preis informiert:
Seit 2017 stehe die Nilgans auf der „Unionsliste über invasive
gebietsfremde Arten“ der Europäischen Union (EU). Darin seien Tier- und
Pflanzenarten aufgeführt, die dem Lebensraum anderer Lebewesen schaden und
somit die Artenvielfalt gefährden.
Auch in Marktheidenfeld steige die Zahl der Nilgänse in den letzten
Jahren stark an. Vor allem an den Ufern des Mains und an den Maradiesseen haben
sich die Tiere angesiedelt und würden mit ihren Hinterlassenschaften auf wenig
Gegenliebe stoßen. Insbesondere Eltern seien besorgt, dass die Verunreinigungen
ihren auf dem Boden spielenden Kindern Schaden zufügen könnten.
Der stellvertretende Bauhofleiter der Stadt, Thorsten Preis, appelliert
an alle Bürgerinnen und Bürger, Nilgänse nicht zu füttern. Um die Wassertiere
von den Mainufern und den Maradiesseen fernzuhalten, werde der natürliche
Uferbewuchs in Marktheidenfeld zurzeit nicht mehr zurück geschnitten. Zudem
würden von der Stadtverwaltung in den nächsten Wochen neben den Fußwegen der
Maradiesseen 90 cm hohe blickdichte Zäune aufgestellt werden.
Thorsten Preis erläutert weiter, die Tiere würden den Blickkontakt zum
Wasser brauchen. Während der Mauser könne der Großteil der Tiere nicht über den
rund 90 cm hohen Zaun fliegen. Der Platz an den Maradiesseen werde für sie
somit unattraktiv.
Die Stadtverwaltung werden das Pilotprojekt mit hohem Uferbewuchs und
blickdichten Zäunen im Frühjahr erproben und bittet die Marktheidenfelder
Bevölkerung um Unterstützung, damit die Nilgänse auf schonende Weise dazu
bewegt werden, den Raum Marktheidenfeld zu meiden.
Auf Nachfrage aus dem Gremium wird erläutert, dass Enten hiervon nicht betroffen seien, da deren Brutzeit erst später beginne und zu diesem Zeitpunkt der Zaun wieder entfernt sei. Die Maßnahme werde wahrscheinlich im nächsten Jahr wiederholt. Für die Nilgänse am Main gebe es noch keine Lösung.