Gärtnervorarbeiter Tobias Willinger und stellvertretender Bauhofleiter Thorsten Preis tragen das Konzept vor. Stadtrat Keller weist auf die Grundsatzproblematik Wassersparen hin. Ein schonender Umgang mit dem Wasser sei seiner Meinung nach notwendig. Es seien konkrete Maßnahmen wie das Verbot von Autowaschen und Rasensprengen notwendig. Herr Willinger führt aus, dass bereits trockenheitsresistente Bäume im Stadtgebiet gepflanzt worden seien. Begleitende Maßnahmen vom Bauhof seien notwendig. Hinsichtlich der Niederschläge würden diese z. B. ein Defizit von Minus 30 mm Säule im Jahr 2019 und Minus 215 mm im Jahr 2018 aufweisen.

 

Die Vorsitzende stellt die Umstellung von einer intensiven auf eine extensive Pflege fest. Die Artenvielfalt müsse trotz Trockenheit, Klimaveränderung und Starkregen erhalten bleiben. Konkret werde ein Umdenken bei der Grünpflege erforderlich sein: Vorrangig würden die Sichtdreiecke freigehalten, bei Böschungen und anderen Flächen erfolge ein späterer Rückschnitt. Bereits jetzt würden Frühlingsblüher am Äußeren Ring, auf dem Dillberg und in den Stadteilen die Bürger erfreuen.

 

Auf Nachfrage von Stadtrat Reidelbach wurde die Herstellung, Gestaltung und Pflege einer Blumenwiese dargestellt. Stadtrat Carl weist auf die Notwendigkeit der Bewässerung bei Blumenwiesen und Staudenbeeten hin. Herr Müller weist darauf hin, dass die Wegränder z. B. in den Stadtteilen beidseits auf 2 m Breite mit Blumensamen bestückt werden sollten. 3. Bürgermeister Joachim Hörnig spricht ein Lob für das Pflegekonzept aus. Ziel sei, die Grünflächen ökologisch auszurichten und Biotope mit den Landwirten zu vernetzen, Streuobstbestände zu pflegen und Ersatzbepflanzungen bei Baumfällungen vorzunehmen. Er vermisse noch die Einzelmaßnahme Busbahnhof.

 

Die Vorsitzende stellt fest, es sei Ziel, das Pflegekonzept umzusetzen. Hierzu sei ein weiterer Personaleinsatz des Bauhofs notwendig. Es müsse ein Maßnahmekatalog nach finanziellen und personellen Vorgaben (Stellenplan) erstellt werden. Wenn notwendig, müssten Fremdvergaben vorgenommen werden. Es seien zusätzliche Aufgaben, wie der Mehrgenerationenspielplatz, der Generationenpark in Altfeld und die Kneippanlage vorhanden. Die künftigen Pflegeaufgaben im Gewerbegebiet Söllershöhe sind noch gar nicht berücksichtigt.

 

Stadtrat Gerberich sprach das Problem des Transports von Gieswasser in die Stadtteile an. Warum die Brunnen in Oberwittbach nicht genutzt werden, sei ihm ein Rätsel.

 

Auf Nachfrage von Stadträtin Schneider wurde erläutert, dass es keine Zisternen für die Versorgung von Gieswasser gebe.

 

Stadträtin Hamberger führt aus, das Pflegekonzept sei ein roter Faden für den Stadtrat, es müsse an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. 2. Bürgermeister Harth ergänzt, das vorgetragene Pflegekonzept sei eine Stoffsammlung, aber kein Konzept. Es müsse mehr Grün im Stadtbild geben, die Grünpflege müsse umgestellt werden, es müssten mehr Dachbegrünungen geschaffen werden, unnötige Flächenversiegelungen in der Stadt und private Schottergärten sollten vermieden werden. Auch sollte man eine Baumschutz-Verordnung in Erwägung ziehen.