Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 6

(Bei Behandlung des Tagesordnungspunktes ist Thomas Götzendörfer vom Büro Maier | Götzendörfer anwesend.)

 

In der Stadtratssitzung vom 07.07.2022 wurde dem Konzept zur Schaffung eines Inklusionsspielplatzes an den Maradiesseen zugestimmt. Das damals vorgestellte Konzept sah die Ergänzung des Spielplatzes mit Inklusionsspielgeräten sowie kleinere Umbaumaßnahmen vor.

 

Zwischenzeitlich wurde eine Aufwertung des vorhandenen Basketballplatzes (Änderung des Asphaltbelages in einen weichen Kunststoffbelag) sowie die Schaffung eines Soccergrounds (kleines Spielfeld u. a. für Fußball o. ä. nutzbar) in das Konzept aufgenommen.

 

Für die Gesamtmaßnahme wurden Fördermittel im Rahmen des Städtebauprogramms „Zukunft Stadtgrün“ in Höhe von 60 % der förderfähigen Kosten in Aussicht gestellt.

 

Das Büro Maier | Götzendörfer wurde mit der Erstellung einer für den Förderantrag notwendigen Entwurfsplanung inkl. Kostenschätzung für die Maßnahmen Inklusionsspielplatz und Basketballplatz/Soccerground beauftragt.

 

Das Planungsbüro führt hierzu aus:

 

„Städtebauliche bzw. gestalterische Auswertung durch unser Büro:

Es handelt sich hier um eine der wertvollsten Flächen im Stadtgebiet, es gibt zwei natürliche Seen sowie einen üppigen Baumbestand, die es zu erhalten gilt.

 

Im Hinblick auf die Bedürfnisse der Nutzergruppen ist die Anlage deutlich zu klein dimensioniert. Zu Stoßzeiten sind die Spielangebote sowie speziell Sitz- und Liegeangebote permanent belegt, wie z. B. Sonnenliegen, Seilbahn oder Schaukeln (auffällig häufig wurde der Wunsch nach kleinen Fußballtoren geäußert).

 

Die barrierefreie Nutzung ist derzeit nur eingeschränkt möglich, da in vielen Fällen keine Wege vorhanden sind. Auch Beläge wie Hackschnitzel oder Wiesenwege erschweren die Nutzung.

 

Die entwickelte Konzeption stellt einen Vorschlag bzw. eine Sammlung der Ideen dar, die im Zuge der Gespräche entstanden sind und behandelt den gesamten nördlichen Seebereich. Der Erweiterung der Konzepterstellung wurde von Seiten der Stadt Marktheidenfeld zugestimmt, sofern keine Mehrkosten für die Planung entstehen.

 

Im gesellschaftlichen Kontext könnte die relativ große Fläche deutlich stärker durch die Bewohner genutzt werden, aber auch in der Wahrnehmung als Stadt für die umliegenden Gemeinden mit einem Angebot einer Freizeitanlage für Tagesausflüge oder ähnlichem. Auch für die Förderung von Vielfalt bzw. unterschiedlichen Interessensgruppen und Personen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, bietet der Park eine ideale Basis für gemeinsame Aktivitäten bzw. Berührungspunkte.

 

Durch den geplanten Ausbau zu einem Inklusionsspielplatz profitieren neben den Menschen mit Behinderung auch Familien mit Kindern und ältere Menschen, denen dadurch die Nutzung des gesamten Parks ermöglicht wird.“

 

Es wird vorgeschlagen, die Maßnahmen Inklusionsspielplatz, die Aufwertung des Basketballplatzes sowie Neuherstellung eines Soccergrounds zu voraussichtlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 400.000 € (brutto) auszuführen und entsprechende Fördermittel zu beantragen.

 

Herr Götzendörfer erläutert anhand einer Präsentation den Planungsentwurf sowie die errechneten Kosten.

 

Das Gremium erörtert und diskutiert den Planungsentwurf. Es wird dargelegt, dass eine solche Anlage nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch beim dauerhaften Erhalt und für die Pflege Kosten verursacht. Insbesondere die Wasserfontaine benötige einen hohen technischen Aufwand. Hier wird auf die teilweise schlechte Schüttung der Heubrunnenquelle verwiesen. Der vorgestellte Grillplatz findet wenig Anklang, da dieser neben einem Schilfgürtel als Gefahrenquelle gesehen wird. Die künstlich angelegten Seen seien zudem sehr verschlammt, weshalb ein Strand- bzw. Uferbereich dort nicht angebracht erscheint. Das vorgestellte Heckenlabyrinth benötige hohen Pflegeaufwand. Eine Beleuchtung des Sportbereichs wird als nicht erforderlich angesehen. Mehrfach wird eine Vertagung des Beschlusses in den Raum gestellt.

Das Gremium diskutiert einen möglichen Fontainenbereich und das Erfordernis von Soccerplatz und Basketballfeld. Eine kombinierte Lösung der beiden Plätze wird angesprochen. Zum Kletterbaum wird angemerkt, dass ein Fallschutz möglicherweise zum Absterben des Baumes führen könne. Der Boule-Bereich solle keinesfalls beschnitten werden.

 

Positiv wird mehrfach die barrierefreie Querungshilfe des Bachauslaufes erwähnt.

 

Behindertenbeauftagter Beutner merkt an, man könne gerne über einzelne Spielgeräte beraten, dürfe aber dabei das inklusive Gesamtkonzept nicht aus den Augen verlieren. Er plädiert für einen Beschluss über das Gesamtkonzept.

 

Erster Bürgermeister Stamm hält fest, aufgrund der Diskussion werde zunächst über den Antrag von Stadtrat Harth auf Vertagung abgestimmt.


Beschluss:

 

Eine Beschlussfassung wird vertagt.


 

Abschließend bittet der Vorsitzende Herrn Götzendörfer, zu jedem Spielgerät eine Kostenaufstellung zu fertigen. Über die Spielgeräte werde in einer der kommenden Stadtratssitzungen dann getrennt abgestimmt.