Der Stadtentwicklungsbeirat hat sich in mehreren Sitzungen mit möglichen Standorten für Veranstaltungsräumlichkeiten im Gebiet der Kernstadt befasst. Neben der inhaltlichen Diskussion über multifunktionale Nutzungsnotwendigkeiten und die Kapazität der Veranstaltungsräume, wurde insbesondere die Standortfrage zu einem zentralen Thema. Insgesamt sieben Vorschläge wurden anhand ausgewählter Kriterien bewertet und schließlich drei Standorte vorgeschlagen, die in einer Machbarkeitsstudie genauer betrachtet werden sollten. Diese sind der Bereich der Musikschule und Kita Lohgraben, das Jugendzentrum mit Dartheim und der neue Festplatz.

 

Für diese drei Standorte hat die Verwaltung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel das Büro Kuntz in Würzburg mit der Prüfung der genehmigungsrechtlichen Umsetzbarkeit und der Erstellung erster Planungsansätze beauftragt.

 

Erster Bürgermeister Thomas Stamm weist darauf hin, dass derzeit für die Realisierung keine Haushaltsmittel eingestellt seien und die anstehenden Pflichtaufgaben, insbesondere im Bereich der Kindertagesstätten, vorrangig umgesetzt werden müssten. Mit der Studie liege nun eine gut ausgearbeitete Grundlagenermittlung vor, die bei Bedarf jederzeit genutzt werden könne.

 

Bauamtsleiter Trabel erläutert die einzelnen Standorte. Die Standorte Jugendzentrum und neuer Festplatz würden nach Rücksprache mit dem Landratsamt Main-Spessart kritisch gesehen. Das Jugendzentrum liege im bebauungsplanrechtlichen Außenbereich. Hier seien ein neuer Bebauungsplan sowie ein neuer Flächennutzungsplan erforderlich. Zudem gebe es Problematiken bezüglich des Lärmschutzes und der Anwohner.

Der Standort neuer Festplatz liege vollständig im Hochwasserbereich und auch hier sei eine Bebauungsplanänderung erforderlich. Selbst mit einer Erhöhung auf Stelzen sei die Realisierung an diesem Standort nur sehr schwer umsetzbar.

 

Der Standort an der ehemaligen Landwirtschaftsschule sei hingegen gut geeignet. Auch der Gebietscharakter Mischgebiet und die zulässigen Immissionswerte würden zu dem Ansinnen passen.

Die Kostenschätzung für die Veranstaltungsräumlichkeiten bewege sich zwischen sieben und neun Mio. €.

 

Das Gremium diskutiert rege und zeigt sich einig, dass eine Umsetzung zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei. Die Erkenntnisse aus der Studie sollten jedoch im Kopf behalten und weiterentwickelt werden.

 

Stadtrat Wagner erinnert an die Stellungnahme der Freien Wähler zum Haushaltsentwurf 2022 und bittet darum, das Gespräch mit dem TV Marktheidenfeld zu suchen, um zu klären, ob sich im verkehrsgünstig gelegenen Quartier „Sportzentrum“ Möglichkeiten für Veranstaltungsräume finden lassen würden.