Beschluss: zurückgestellt

Anna Nägele von der Planungsgruppe Stadt-Land-Verkehr GmbH, München, stellt das Radverkehrskonzept vor.

 

Das Radverkehrskonzept kann über eine Cloud eingesehen werden.

 

Link zur Cloud:

 

https://www.kommsafe.de/public/download-shares/BX8nlY0E8tYbhTFWWid7KBKZY0zqK0Jn

 

Das Konzept besteht aus einer Bestandsanalyse, einer Darstellung der Leitvorstellungen und Rahmenbedingungen sowie einer Darstellung der Fahrradrouten im Stadtgebiet. Das Konzept schließt mit einer Maßnahmen- und Prioritätenliste.

 

Beispielhaft wurden folgende Maßnahmen-Empfehlungen vorgestellt:

 

1. Optimierung des Maintalradwegs im Bereich des Mainkai

 

Dieser stark frequentierte Radweg im innerstädtischen Bereich könnte durch eine Verbreitung an Verkehrssicherheit und Attraktivität gewinnen. Eine Trennung von Fuß- und Radverkehr wird in Erwägung gezogen. Mit den Fachbehörden Landratsamt Main-Spessart und Wasserwirtschaftsamt werden derzeit von der Verwaltung Gespräche geführt, um eine Verbesserung der Radwegführung in diesem Bereich zu erzielen.

 

2. Fahrradstraße in der Friedenstraße

 

Die Friedenstraße zwischen Petzoltstraße und Würzburger Straße stellt einen Schulweg und eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr dar. Die Verhaltensregeln einer Fahrradstraße führen zu einer Verringerung des Autoverkehrs und zu einer besseren Verkehrssicherheit.

 

3. Herstellung von Verknüpfungen, z. B. Radwegverbindung Marktheidenfeld-Altfeld

 

Hier soll ein ortsteilverbindendes Radwegenetz geschaffen werden. Zwischen Marktheidenfeld und Altfeld besteht keine direkte Verbindung, deshalb sollte der Ausbau über Glasofen erfolgen.

 

4. Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht der Ulrich-Willer-Straße (Ostseite)

 

Der benutzungspflichtige Zweirichtungsradweg ist unbegründet und nicht notwendig. Das Gefährdungsrisiko sei jetzt höher, da einseitige Radweg zusätzliche Gefährdungen an den Knotenpunkten verursachen.

 

5. Oberflächenverbesserung in der Heubrunnenstraße (gemeinsamer Fuß- und Radweg)

 

Frau Nägele empfiehlt im Bereich des gemeinsamen Fuß- und Radweges eine Verbreiterung des Weges und eine Verbesserung des Oberflächenbelags.

 

6. Verbesserung und Ergänzung von Fahrradabstellanlagen

 

Um den Radverkehr zu fördern, sollten auch die Fahrradabstellanlagen im öffentlichen Bereich in ausreichender Zahl bei Freizeiteinrichtungen und allen anderen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Diese sollten mit Absperr- und Anlehnungsmöglichkeiten ausgestattet sein.

 

Bürgermeister Stamm ergänzte, die Verbesserungen für den Radverkehr müssen auch über die Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert und eine Priorisierung der Maßnahmen vorgenommen werden.

 

Stadtrat Adam resümiert, das Konzept enthalte viele Ideen und Maßnahmen. Eine Priorisierung der Maßnahmen halte er für sinnvoll, er vermisse eine Berücksichtigung der Ortsteile. Das Konzept sei mit 208 Seiten zu umfangreich. Ihm fehle eine Zusammenfassung mit einer klaren Empfehlung an den Stadtrat. Zum Thema Radweg im Bereich Mainkai sei die Machbarkeitsstudie zwar abgelehnt worden, nicht aber eine mögliche Trennung von Fuß- und Radweg.

 

In der Diskussion wird festgehalten, dass die Maßnahmentabelle nach Priorität geordnet sei. Der Arbeitskreis Radverkehr habe die 20 wichtigsten Maßnahmen erarbeitet.

 

Aus Sicht von Stadtrat Harth sei das Konzept zur Vorlage an den Stadtrat nicht geeignet. Er vermisse z. B. im Stadtteil Zimmern eine Anbindung an das Röderthal. Der vorhandene Verkehrsraum müsse von allen Verkehrsarten genutzt werden, also auch von Fußgängern, insbesondere Senioren und Kindern. Ein Negativbeispiel sei das Fahrradfahren auf dem Komfortstreifen in der Altstadt. Auch Umlaufsperren an Fußwegen hält er für sinnvoll.

 

3. Bürgermeisterin Rinno lobte das vorgetragene Leitlinienkonzept. Es handele sich um ein umfangreiches Werk mit guten Vorschlägen.

 

Stadtrat Keller bemängelte, dass in der Arbeitsvorlage viele offene Fragen enthalten seien. Man könne hier zu keiner Beschlussfassung kommen.

 

Stadtrat Wagner forderte ein visualisiertes grafisches Radwegenetz. Es müsse geklärt werden, wo Handlungsbedarf bestehe. In der Diskussion wurde das Routennetz thematisiert.

 

Ralf Hofmann Mitglied des Stadtentwicklungsbeirats sowie des Arbeitskreises Radverkehr betonte die Rechtssicherheit, das Aufzeigen von Hauptwegeverbindungen, sowie die Schulsicherheit. Er forderte, den Radverkehr auch bei künftigen baulichen Planungen zu berücksichtigen. Viele Unzulänglichkeiten entstünden durch bauliche Mängel.

 

Stadträtin Hospes sagte, dass das vorliegende Radwegkonzept genau dem Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses vom 10.02.2022 entspräche. Stadtrat Hoh stellte fest, viele Maßnahmen seien laufende Angelegenheiten, während für einige Maßnahmen Beschlüsse notwendig seien. Eine Umsetzung sei in kurzer Zeit nicht möglich. Eine Priorisierung der Maßnahmen sei notwendig.

 

Stadtrat Harth betonte, es sei die Aufgabe der Stadt, eine rechtssichere Bebauung vorzunehmen, ein Beispiel sei die Ludwigstraße im unteren Bereich. Radwegsicherheit müsse bereits in der Planung beginnen.

 

Der Vorsitzende stellt fest, dass heute keine Beschlussfassung möglich sei. Das vorgelegte Konzept sei eine Arbeitsgrundlage, anhand welcher konkrete Maßnahmen entwickelt werden können.


Beschluss:

 

Der Stadtentwicklungsausschuss empfiehlt dem Stadtrat, dem Radverkehrskonzept zuzustimmen.