Seit dem 1. September 2022 ist aufgrund eines einstimmigen Beschlusses des Stadtrats das städtische Musikinstitut in eine städtische Musikschule überführt worden. Seitdem ist Mike Bräutigam in Teilzeit Leiter der Musikschule. Die Einarbeitung sowie die Übergabe der Leitungsaufgaben verliefen sehr gut.

 

Seit dem 1. September 2022 ist Daniela Hock die neue Verwaltungskraft der Musikschule. Sie ist mit fünf Stunden die Woche für die Verwaltung der städtischen Musikschule zuständig. Darüber hinaus ist sie mit 24 Stunden pro Woche in der Verwaltung der vhs beschäftigt. Auch sie hat sich sehr gut in die Tätigkeit der Musikschule eingearbeitet. Aus den genannten Gegebenheiten ergibt sich eine enge Zusammenarbeit zwischen vhs und städtischer Musikschule.

 

Aus dem Leitbild der bayerischen Musikschulen ergibt sich folgender Auftrag: Die gemeinnützigen, öffentlichen Musikschulen im Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. sind kulturelle Bildungseinrichtungen und Begegnungsstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. In unserem kommunalen Wirkungsbereich verstehen wir uns als musikalische Kompetenzzentren und erfüllen die gesellschaftliche Aufgaben der Erziehung, Bildung und Nachwuchspflege im Bereich der Musik.

 

Seit dem Schuljahr 2022/23 kann der Unterricht ohne große Corona-Einschränkungen erteilt werden. In diesem Schuljahr werden voraussichtlich 2.345 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten von neun Lehrkräften erteilt. Das entspricht einer Gesamtbelegung von 162 Wochenstunden (inkl. Ensemble-Doppelbelegungen). Die Schülergesamtzahl beträgt 140 (Stichtag 31.12.22).

Die Musikschule ist momentan in allen fünf städtischen Kitas präsent und schafft dort ein Angebot zur musikalischen Früherziehung. Zusätzlich gibt es das Angebot der Früherziehung und einen Eltern-Kind-Kurs für Kleinkinder unter drei Jahren in den Räumen der Musikschule in der Würzburger Straße. Im Bereich der Früherziehung sind aktuell 51 Kinder angemeldet.

In den beiden Ensembles der Musikschule sind 40 Personen angemeldet.

Aus Kapazitäts- bzw. finanziellen Gründen werden bis zum Ende des Schuljahres mit Ausnahme der musikalischen Früherziehung keine weiteren Schüler aufgenommen. Neuanmeldungen sind im kommenden Schuljahr wieder möglich.

 

Für das zweite Halbjahr sind aktuell drei Veranstaltungen der Musikschule und zwei Umrahmungen von Veranstaltungen vorgesehen: Es gibt Aufführungen im Rahmen des Kulturfests am 7. Mai, am 13. Mai einen Tag der offenen Tür und im Juli ein Schuljahres-Abschlusskonzert.

 

Für das kommende Schuljahr ist eine Kooperation mit der Grundschule Marktheidenfeld geplant. Dort soll der praktische Musikunterricht für möglichst viele Schüler zugänglich gemacht werden. Dies wäre die Gelegenheit, Kindern aus allen Bevölkerungsteilen den Zugang zum aktiven Musizieren zu vereinfachen und die dadurch entstehenden kreativen, sozialen und kognitiven Vorteile zu ermöglichen. Für dieses Projekt wird mit einer Förderung der Personalkosten kalkuliert.

 

Außerdem ist eine Erweiterung des Fächerkanons geplant, um somit langfristig die Voraussetzung zur Namensführung einer Musikschule zu gewährleisten (Sing- und Musikschulverordnung – SiMuV).

 

Sehr erfreulich ist sowohl die Aufnahme in den Verband deutscher Musikschulen (VdM) als auch im Verband bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM). Die sich daraus ergebenden Förderungen stellen einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung und Weiterentwicklung der Musikschule dar. Die Höhe der Förderung nach Genehmigung durch den VBSM betrug in den ersten vier Monaten nach Musikschulgründung 8.560,20 €.

Der Antrag für das laufende Kalenderjahr 2023 ist gestellt.

 

Außerdem wird bei der aktuellen Planung die Starthilfe für die Neugründung von Musikschulen berücksichtigt. Diese Starthilfe bedingt weitere Investitionen unserer Musikschule. In den Richtlinien vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst heißt es:

„Bei Neugründungen von Sing- und Musikschulen wird innerhalb eines Zeitraumes von vier Jahren, gerechnet vom Beginn der regulären Förderung an, eine Starthilfe von bis zu 30.000 € zur Beschaffung von Instrumenten gewährt …. Die Zuwendung hierfür beträgt maximal 15.000 € innerhalb eines Zeitraumes von vier Jahren.“

 

Im Rückblick ist der Tag der offenen Tür zu erwähnen.


Folgende sonstige Aufgaben stehen an:

·         Ausbau der Früherziehung

·         Projekt musikalisches Angebot

·         Finanzielle Investitionen in der Grundschule

·         Kulturfest im Franck-Haus und Sommerfest

 

Auf Nachfrage erklärt Herr Bräutigam, dass die Kapazität der Lehrer ausgeschöpft sei, durch Gruppenunterricht könne ein Ausgleich geschaffen werden.

 

Stadtrat Harth erinnerte an das Konzept der Musikschule, in dem eine Schülerzahl von über 200 genannt wurde, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Ein Wachstum sei im Interesse der Stadt. Neben der Breitenförderung mit Gruppenarbeit ist auch Spitzenförderung durch Einzelunterricht notwendig.

 

Stadtrat Wagner erwähnte, dass auch die Förderschulen in das Angebot der Musikschulen einbezogen werden sollten. 3. Bürgermeisterin Rinno ergänzte, auch die Mittelschule biete sich an, das Angebot der Musikschule zu nutzen. Gerade Musik und Sport bieten Integrationsmöglichkeiten für Schüler mit Migrationshintergrund. Durch Projekte in der Schule können die jungen Menschen erreicht werden. Sie sei offen für Ideen.

 

Stadtrat Keller bezeichnete den Bericht als interessanten Einblick. Eine neue Einrichtung müsse Strukturen bilden und sich systematisch weiterentwickeln. Auf Nachfrage wurde erläutert, dass der Anteil der Schüler aus den Umlandgemeinden ungefähr 50 % beträgt. Auch in Kreuzwertheim gebe es eine Musikschule und in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaften sind Musikvereine tätig. Eine Aufgabe der kommunalen Allianz wäre es, diese Angebote zusammenzuführen.

 

Stadtrat Harth führte aus, dass gerade die Bläsergruppen nach Corona Probleme gehabt hätten, Ensembles zu bilden. Hier bietet es sich an, eine Kooperation bzw. einen Austausch mit den Musikvereinen anzustreben. Die Ausbildung wäre hier auf langfristiger Ebene notwendig.