(Bei Behandlung des Tagesordnungspunktes ist Thomas Götzendörfer vom
Büro Maier Götzendörfer, Büro für integrierte Gestaltung, anwesend.)
1. Altstadtfriedhof
Der Altstadtfriedhof umfasst ca. 950 Grabstellen und stellt damit ca.
1/3 der Kapazität aller Grabstellen der Marktheidenfelder Friedhöfe dar.
Der Friedhof umfasst einen alten Teil (Grabfelder I-III) in Höhe der
Aussegnungshalle und einen neueren westlichen Teil (Grabfelder IV-V). Im alten
Teil (Feld I-III) werden keine neuen Grabnutzungsrechte vergeben. Im neuen Teil
können auch neue Grabnutzungsrechte erworben werden. Das Feld III im
nordöstlichen Teil ist für Tieferlegungen gesperrt. Verwesungen sind dort wegen
des Vorhandenseins von Wasser deutlich erschwert. Die Grabnutzungsberechtigten
erhalten dort eine Ermäßigung auf die Grabnutzungsgebühren.
Die Sanierung der Sandsteinmauer steht an. Die Maßnahme wurde noch nicht
in Angriff genommen. Wahrscheinlich ist, dass die Sanierung nur abschnittsweise
durchgeführt werden kann.
Die Aussegnungshalle wurde saniert. Die Räumlichkeiten wurden dadurch wesentlich
verbessert.
Bei den Gräbern im Altstadtfriedhof handelt es sich meist um ein- oder
zweistellige Familiengräber mit Einfassungen und einem stehenden Grabstein. In
den letzten Jahren wurden 17 Urnenerdgräber errichtet, von denen bereits sechs
belegt sind. Hier werden die Rahmen von der Friedhofsverwaltung bereitgestellt,
die durch eine erhöhte Grabnutzungsgebühr abgegolten werden. Die meisten Urnen
werden in bestehenden Gräbern bestattet.
In § 31 Abs. 5 der Friedhofssatzung ist geregelt, dass künstlerisch oder
geschichtlich wertvolle Grabmale dem besonderen Schutz der Stadt unterliegen.
Im Feld I sind verschiedene Priestergräber vorhanden, deren Unterhaltung
der Stadt obliegt. Unter den Grabmalanlagen befinden sich zahlreiche
historische Grabsteine. Weiterhin ist eine Gedenkstätte für die Opfer des
Nationalsozialismus vorhanden. Im Friedhof sind zwei Großkreuze vorhanden,
welche die Gestaltung abrunden.
Statistik: 26 Bestattungen im Jahr 2022, davon 20 Urnenbestattungen
Viele Grabnutzungsrechte im Altstadtfriedhof wurden aufgegeben und
Gräber aufgelöst, so dass viele Lücken entstanden sind.
Folgende Optimierungsmöglichkeiten sind gegeben:
·
Verbesserung der Begehbarkeit im Umfeld der
Aussegnungshalle
Vor der Aussegnungshalle ist Natursteinpflaster verlegt. Für
mobilitätseingeschränkte Personen kann die Begehbarkeit beschwerlich sein. Die
Kosten für einen Komfortstreifen vom Eingang Lohgraben über die
Aussegnungshalle bis Übergang zum Feld III betragen ca. 20.000 €. Für die
Fläche vom Eingang Lohgraben bis zur Aussegnungshalle würden sich die Kosten
auf ca. 5.000 € reduzieren.
·
Einbringung von Bäumen an freien Stellen
Hier liegt ein Vorschlag des Bauhofes vor.
2. Friedhof am Äußeren Ring
Im Jahr 2022 wurden 87 Bestattungen durchgeführt, davon 60
Urnenbestattungen.
Die ehemaligen Felder des Diakonissenfriedhofs östlich der Parkanlage
werden in die Planung eines Urnengrabfeldes einbezogen.
3. Altfeld
Im Jahr 2022 wurden sechs Bestattungen durchgeführt, davon zwei
Urnenbestattungen.
Die Planung für ein Urnengrabfeld wird nach Fertigstellung der
Aussegnungshalle in Angriff genommen.
4. Glasofen
Im Jahr 2022 wurden zwei Urnenbestattungen durchgeführt.
Hier besteht die Möglichkeit, Urnenerdgräber ähnlich des
Altstadtfriedhofs auszuweisen.
An der Mauer soll eine Sitzgelegenheit entstehen.
5. Marienbrunn
Im Jahr 2022 wurden sechs Bestattungen durchgeführt, davon drei
Urnenbestattungen.
Hier hat ein Ortstermin der Friedhofsverwaltung, der Kirchenverwaltung
und Stadtrat Wagner stattgefunden.
Im Ergebnis wird Folgendes angestrebt:
1. Westlich der Aussegnungshalle soll ein Urnengemeinschaftsfeld auf
einer Freifläche entstehen. Hierzu soll ein Sandsteinfindling aufgestellt
werden. Im umgebenden noch zu erstellenden Umfeld wird eine Pflanzfläche
entstehen und so Raum für ca. zehn Urnen schaffen. Es liegt ein Angebot der Fa.
Hofmann & Stephan, Rothenfels, in Höhe von rund 6.700 € für die Ausführung
vor. Der Findling wird über die Fa. Hofmann & Stephan, Rothenfels,
beschafft. Mit der Ausführung der gärtnerischen Gestaltung des Urnengrabfeldes
soll der Bauhof beauftragt werden.
2. Auf einer weiteren Freifläche sollen Urnenerdgräber mit
liegendem/stehenden Grabstein entstehen.
3. Im Bereich der bestehenden Urnenerdgräber soll eine Einfassung
eingebaut werden und der vorhandenen Plattenbelag seitlich versetzt werden.
6. Zimmern
Im Jahr 2022 wurden vier Bestattungen durchgeführt, davon zwei
Urnenbestattungen.
Hier hat der Ortssprecher Georg Riedmann eine Verbesserung der Situation
im alten Teil des Friedhofs beantragt. Hierzu wurde eine Planung erstellt.
Zum Tagesordnungspunkt wurde eine Cloud mit verschiedenen Unterlagen
vorbereitet: https://www.kommsafe.de/public/download-shares/d6nfIE2te5RXC9lLczGnwG2nDo3hDdo9
Herr Götzendörfer erläutert anhand einer Präsentation seine Vorschläge
zur Neugestaltung des Urnenfelds in Form einer Parkanlage im Friedhof am
Äußeren Ring und erläutert die Kosten für die vorgestellten Ideen. Im Gremium
wird der Sachverhalt kurz erörtert.
Mehrere Gremiumsmitglieder äußern ihren Unmut über die Beauftragung
eines externen Beraters.
Herr Götzendörfer geht unter Zuhilfenahme einer weiteren Präsentation
auf die Eckpunkte der Ertüchtigung des Stadtteilfriedhofs in Zimmern ein.
Das Gremium erörtert und diskutiert den Sachverhalt teilweise emotional.
Durch verschiedene Gremiumsmitglieder wird mehrfach auf die Notwendigkeit einer
barrierefreien Gestaltung der Friedhöfe hingewiesen.
Ein Stadtrat stellt klar, dass bereits jetzt von den Nutzern frei
gestaltbare Urnengräber fehlen würden. Er verweist weiter darauf, dass die
Anpflanzung von Bäumen im Altstadtfriedhof dringend erforderlich sei.
Herr Brand regt eine Beschlussfassung an, um die entsprechenden Bäume
erwerben zu können.
Erster Bürgermeister Stamm wirft ein, der Planer habe Ideen weit über
seinen Planungsauftrag hinaus vorgestellt. Herr Stamm rät an, zu den einzelnen
Friedhöfen im Rahmen einer Sonder-Stadtratssitzung nochmals ausführlich zu
beraten und heute auf eine Beschlussfassung zu verzichten.
Ortssprecher Georg Riedmann führt weitere Einzelheiten zum Friedhof in
Zimmern aus.
Abschließend erläutert Herr Götzendörfer die Kostenschätzung zum
Friedhof in Zimmern und verlässt die Sitzung.
Das Gremium erörtert zum Thema Baumpflanzung im Altstadtfriedhof. Auf
eine Detailänderung bezüglich der Türen bei der Aussegnungshalle des
Altstadtfriedhofs aufgrund der orthodoxen Bestattungsriten wird gremiumsseits
hingewiesen.
Bezüglich des Friedhofs Altfeld wird gremiumsseits angeraten, die
Grabfeldplanung aufzunehmen.
Auf Rückfrage des Ersten Bürgermeisters werden keine Einwände gegen eine
Beschlussabsetzung vorgebracht. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung wird
daher konkludent abgesetzt.
Das Gremium diskutiert nochmals bezüglich der verwaltungsseits
vorgeschlagenen Baumpflanzung im Altstadtfriedhof. Um die Umsetzung zügig
realisieren zu können, wird in Erwägung gezogen, einen entsprechenden Beschluss
herbeizuführen.
Geschäftsleitender Beamter Hanakam formuliert den Beschlussvorschlag,
über welchen sodann abgestimmt wird.
Beschluss:
Die Baumpflanzungen auf dem Altstadtfriedhof
werden entsprechend der vorgelegten Planung umgesetzt.
Abschließend wird
gremiumsseits nochmals auf die Scheiben an den Türen der Aussegnungshalle des
Altstadtfriedhofs verwiesen. Herr Brand regt die Anbringung von Folien an und
sagt zu, dies mit der Architektin zu besprechen.