Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 23, Nein: 0

(Bei Behandlung des Tagesordnungspunktes ist Thomas Götzendörfer vom Büro Maier Götzendörfer, Büro für integrierte Gestaltung, anwesend.)

 

1. Altstadtfriedhof

 

Der Altstadtfriedhof umfasst ca. 950 Grabstellen und stellt damit ca. 1/3 der Kapazität aller Grabstellen der Marktheidenfelder Friedhöfe dar.

 

Der Friedhof umfasst einen alten Teil (Grabfelder I-III) in Höhe der Aussegnungshalle und einen neueren westlichen Teil (Grabfelder IV-V). Im alten Teil (Feld I-III) werden keine neuen Grabnutzungsrechte vergeben. Im neuen Teil können auch neue Grabnutzungsrechte erworben werden. Das Feld III im nordöstlichen Teil ist für Tieferlegungen gesperrt. Verwesungen sind dort wegen des Vorhandenseins von Wasser deutlich erschwert. Die Grabnutzungsberechtigten erhalten dort eine Ermäßigung auf die Grabnutzungsgebühren.

 

Die Sanierung der Sandsteinmauer steht an. Die Maßnahme wurde noch nicht in Angriff genommen. Wahrscheinlich ist, dass die Sanierung nur abschnittsweise durchgeführt werden kann.

 

Die Aussegnungshalle wurde saniert. Die Räumlichkeiten wurden dadurch wesentlich verbessert.

 

Bei den Gräbern im Altstadtfriedhof handelt es sich meist um ein- oder zweistellige Familiengräber mit Einfassungen und einem stehenden Grabstein. In den letzten Jahren wurden 17 Urnenerdgräber errichtet, von denen bereits sechs belegt sind. Hier werden die Rahmen von der Friedhofsverwaltung bereitgestellt, die durch eine erhöhte Grabnutzungsgebühr abgegolten werden. Die meisten Urnen werden in bestehenden Gräbern bestattet.

 

In § 31 Abs. 5 der Friedhofssatzung ist geregelt, dass künstlerisch oder geschichtlich wertvolle Grabmale dem besonderen Schutz der Stadt unterliegen.

 

Im Feld I sind verschiedene Priestergräber vorhanden, deren Unterhaltung der Stadt obliegt. Unter den Grabmalanlagen befinden sich zahlreiche historische Grabsteine. Weiterhin ist eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus vorhanden. Im Friedhof sind zwei Großkreuze vorhanden, welche die Gestaltung abrunden.

 

Statistik: 26 Bestattungen im Jahr 2022, davon 20 Urnenbestattungen

 

Viele Grabnutzungsrechte im Altstadtfriedhof wurden aufgegeben und Gräber aufgelöst, so dass viele Lücken entstanden sind.

 

Folgende Optimierungsmöglichkeiten sind gegeben:

·         Verbesserung der Begehbarkeit im Umfeld der Aussegnungshalle

Vor der Aussegnungshalle ist Natursteinpflaster verlegt. Für mobilitätseingeschränkte Personen kann die Begehbarkeit beschwerlich sein. Die Kosten für einen Komfortstreifen vom Eingang Lohgraben über die Aussegnungshalle bis Übergang zum Feld III betragen ca. 20.000 €. Für die Fläche vom Eingang Lohgraben bis zur Aussegnungshalle würden sich die Kosten auf ca. 5.000 € reduzieren.

·         Einbringung von Bäumen an freien Stellen

Hier liegt ein Vorschlag des Bauhofes vor.

 

2. Friedhof am Äußeren Ring

 

Im Jahr 2022 wurden 87 Bestattungen durchgeführt, davon 60 Urnenbestattungen.

 

Die ehemaligen Felder des Diakonissenfriedhofs östlich der Parkanlage werden in die Planung eines Urnengrabfeldes einbezogen.

 

3. Altfeld

 

Im Jahr 2022 wurden sechs Bestattungen durchgeführt, davon zwei Urnenbestattungen.

Die Planung für ein Urnengrabfeld wird nach Fertigstellung der Aussegnungshalle in Angriff genommen.

 

4. Glasofen

 

Im Jahr 2022 wurden zwei Urnenbestattungen durchgeführt.

Hier besteht die Möglichkeit, Urnenerdgräber ähnlich des Altstadtfriedhofs auszuweisen.

An der Mauer soll eine Sitzgelegenheit entstehen.

 

5. Marienbrunn

 

Im Jahr 2022 wurden sechs Bestattungen durchgeführt, davon drei Urnenbestattungen.

 

Hier hat ein Ortstermin der Friedhofsverwaltung, der Kirchenverwaltung und Stadtrat Wagner stattgefunden.

 

Im Ergebnis wird Folgendes angestrebt:

1. Westlich der Aussegnungshalle soll ein Urnengemeinschaftsfeld auf einer Freifläche entstehen. Hierzu soll ein Sandsteinfindling aufgestellt werden. Im umgebenden noch zu erstellenden Umfeld wird eine Pflanzfläche entstehen und so Raum für ca. zehn Urnen schaffen. Es liegt ein Angebot der Fa. Hofmann & Stephan, Rothenfels, in Höhe von rund 6.700 € für die Ausführung vor. Der Findling wird über die Fa. Hofmann & Stephan, Rothenfels, beschafft. Mit der Ausführung der gärtnerischen Gestaltung des Urnengrabfeldes soll der Bauhof beauftragt werden.

 

2. Auf einer weiteren Freifläche sollen Urnenerdgräber mit liegendem/stehenden Grabstein entstehen.

 

3. Im Bereich der bestehenden Urnenerdgräber soll eine Einfassung eingebaut werden und der vorhandenen Plattenbelag seitlich versetzt werden.

 

6. Zimmern

 

Im Jahr 2022 wurden vier Bestattungen durchgeführt, davon zwei Urnenbestattungen.

 

Hier hat der Ortssprecher Georg Riedmann eine Verbesserung der Situation im alten Teil des Friedhofs beantragt. Hierzu wurde eine Planung erstellt.

 

Zum Tagesordnungspunkt wurde eine Cloud mit verschiedenen Unterlagen vorbereitet: https://www.kommsafe.de/public/download-shares/d6nfIE2te5RXC9lLczGnwG2nDo3hDdo9

 

Herr Götzendörfer erläutert anhand einer Präsentation seine Vorschläge zur Neugestaltung des Urnenfelds in Form einer Parkanlage im Friedhof am Äußeren Ring und erläutert die Kosten für die vorgestellten Ideen. Im Gremium wird der Sachverhalt kurz erörtert.

Mehrere Gremiumsmitglieder äußern ihren Unmut über die Beauftragung eines externen Beraters.

 

Herr Götzendörfer geht unter Zuhilfenahme einer weiteren Präsentation auf die Eckpunkte der Ertüchtigung des Stadtteilfriedhofs in Zimmern ein.

 

Das Gremium erörtert und diskutiert den Sachverhalt teilweise emotional. Durch verschiedene Gremiumsmitglieder wird mehrfach auf die Notwendigkeit einer barrierefreien Gestaltung der Friedhöfe hingewiesen.

 

Ein Stadtrat stellt klar, dass bereits jetzt von den Nutzern frei gestaltbare Urnengräber fehlen würden. Er verweist weiter darauf, dass die Anpflanzung von Bäumen im Altstadtfriedhof dringend erforderlich sei.

Herr Brand regt eine Beschlussfassung an, um die entsprechenden Bäume erwerben zu können.

 

Erster Bürgermeister Stamm wirft ein, der Planer habe Ideen weit über seinen Planungsauftrag hinaus vorgestellt. Herr Stamm rät an, zu den einzelnen Friedhöfen im Rahmen einer Sonder-Stadtratssitzung nochmals ausführlich zu beraten und heute auf eine Beschlussfassung zu verzichten.

 

Ortssprecher Georg Riedmann führt weitere Einzelheiten zum Friedhof in Zimmern aus.

 

Abschließend erläutert Herr Götzendörfer die Kostenschätzung zum Friedhof in Zimmern und verlässt die Sitzung.

 

Das Gremium erörtert zum Thema Baumpflanzung im Altstadtfriedhof. Auf eine Detailänderung bezüglich der Türen bei der Aussegnungshalle des Altstadtfriedhofs aufgrund der orthodoxen Bestattungsriten wird gremiumsseits hingewiesen.

Bezüglich des Friedhofs Altfeld wird gremiumsseits angeraten, die Grabfeldplanung aufzunehmen.

 

Auf Rückfrage des Ersten Bürgermeisters werden keine Einwände gegen eine Beschlussabsetzung vorgebracht. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung wird daher konkludent abgesetzt.

 

Das Gremium diskutiert nochmals bezüglich der verwaltungsseits vorgeschlagenen Baumpflanzung im Altstadtfriedhof. Um die Umsetzung zügig realisieren zu können, wird in Erwägung gezogen, einen entsprechenden Beschluss herbeizuführen.

 

Geschäftsleitender Beamter Hanakam formuliert den Beschlussvorschlag, über welchen sodann abgestimmt wird.


Beschluss:

 

Die Baumpflanzungen auf dem Altstadtfriedhof werden entsprechend der vorgelegten Planung umgesetzt.


 

Abschließend wird gremiumsseits nochmals auf die Scheiben an den Türen der Aussegnungshalle des Altstadtfriedhofs verwiesen. Herr Brand regt die Anbringung von Folien an und sagt zu, dies mit der Architektin zu besprechen.