Der Umweltbeirat hat einen Themenkatalog erarbeitet, welcher unter anderem das Thema „Lichtverschmutzung“ beinhaltet. Da die Problematik auch dem Bau- und Umweltausschuss am Herzen liegt, erfolgt heute eine gemeinsame Beratung der beiden Gremien.

 

In der Stadtratssitzung am 10.03.2022 soll die Vergabe „Tausch von Straßenbeleuchtung / Sanierung von Außenbeleuchtung auf LED“ beschlossen werden. Dies wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit 30 % der Kosten gefördert.

 

Durch eine zusätzliche 50% Dimmung in der Nacht und den Leuchtkopftausch wird eine Energieeinsparung zwischen 70 und 80 % im Vergleich zur jetzigen Natriumdampflampe erreicht.

 

Weitere Informationen:

 

https://landshut.bund-naturschutz.de/projekte-ausstellungen/lichtverschmutzung#c163065

 

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/sternenpark-rhoen/kunstlicht-und-lichtverschmutzung/

 

https://www.paten-der-nacht.de/

 

https://www.paten-der-nacht.de/lichtverschmutzungs-karte-europa-entwicklung/

 

https://www.paten-der-nacht.de/strassenbeleuchtung/

 

 

Teilnehmer des Umweltbeirates: Egbert Woite, Alexandra de Gruyter, Paul Fleuchhaus, Catharina Mudra, Vincent Roth, Tobias Spielberg

 

Frau Keil vom Bau- und Umweltamt hat sich mit dem Thema beschäftigt und stellt anhand einer Power-Point-Präsentation folgende Themenbereiche genauer vor:

 

Straßenbeleuchtung in Marktheidenfeld: Frau Keil erläutert den aktuellen Bestand, die Umrüstung auf LED, die verschiedenen Leuchtmitteltypen und die verschiedenen Leuchtensysteme. Vorgesehen ist, den Leuchttyp „Großer Klassiker“ vorrangig auszutauschen, da dieser nicht reparabel und oft undicht ist. Durch diesen Austausch erzielt man eine hohe Energieeinsparung. Stadtrat Helmut Adam bittet um die Recherche der Kosteneinsparung für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED.

 

Verkehrssicherungsplicht (Art. 51 Abs. 1 Satz 1 BayStrWG): Eine genaue Regelung zur Beleuchtung geht allerdings aus der gesetzlichen Grundlage nicht hervor. Der Mensch hat ein Sicherheitsbedürfnis, das Empfinden hierzu ist sehr unterschiedlich.

 

Insektenfreundlichkeit und Förderung: Es erfolgt hierzu eine genaue Erläuterung von Frau Keil was unter einer insektenfreundlichen Beleuchtung zu verstehen ist und welche verschiedenen Lichtstärken es für die Leuchten gibt. Dies wird durch Fotos eindrucksvoll veranschaulicht. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung mit 3000 und 4000 Kelvin wird gleichermaßen gefördert und ist klimafreundlicher als eine stärkere Lichtfarbe. Unter einem Wert von 2500 Kelvin wäre es allerdings erst insektenfreundlich aber der Förderanteil wäre jedoch geringer.

 

Stadtrat Martin Harth fragt nach, ob es die Möglichkeit einer intelligenten Beleuchtung gibt. Dies bestätigt Frau Keil und hält eine intelligente Beleuchtung für sinnvoll, da man zwischen 4-5 Programmen wählen kann.

Die Stadträte Heinz Richter, Joachim Hörnig, Wolfgang Hörnig und Tobias Bernstein vertreten die Auffassung, die Hauptverkehrsstraßen gut auszuleuchten. Über Wohnbiete und andere Gebiete sollte man sich Gedanken machen, welches Licht jeweils verwendet werden soll, so Stadtrat Heinz Richter.

 

Frau Keil fokussiert die Punkte, welche für künftige Entscheidungen einbezogen werden sollen: Leuchtstärke, Energieverbrauch und Umweltfreundlichkeit.

Aufgrund ihrer Teilnahme am Webinar „Lichtverschmutzung“ vom Biosphärenreservat Rhön (Organisation über Bund Naturschutz Landshut) möchte sie betonen, wie bedeutend der Einfluss von Licht auf Lebewesen und Natur ist.

 

Zusammenfassend aus den Wortmeldungen der Anwesenden sind folgende Aspekte für künftige Planungen in Erwägung zu ziehen:

Verkehrssicherungspflicht, sinnvolles Lichtmanagement (Dimmung, Notbeleuchtung, Zeitschaltuhr, Bewegungsmelder, Anzahl und Abstand der Leuchten), Kosten: Energieeinsparung, Anschaffung und Förderung. Dies sollte in Abwägung für Mensch, Tier und Natur geschehen.

 

Der Vorsitzende bedankt sich für die engagierte Arbeit von Frau Keil und die Sensibilisierung für dieses wichtige Thema und dessen Umfeld.