1.    Rückblick Stadtbus

Der Stadtbus wurde am 15.09.2001 eingeführt. Seitdem haben sich Ergänzungen der Linienführung ergeben. So wurde das neue Baugebiet Baumhof angebunden. In den Jahren 2001 bis 2013 wurde die Durchführung des Betriebs des Stadtbusses von der Fa. Riedmann, Hafenlohr, wahrgenommen. Die Firma Grasmann aus Hafenlohr führt den Betrieb des Stadtbusses gemäß Vertrag vom 01.12.2019 bis zum 31.07.2027. Die Linienführung besteht aus einer Südschleife (Fahrtdauer 20 Minuten) und einer Nordschleife (Fahrtdauer 29 Minuten).

Betriebszeiten sind Montag bis Freitag von 07:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 08:00 bis 16:00 Uhr. Die Stadt Marktheidenfeld bezuschusst den Betrieb des Stadtbusses mit jährlich etwa 180.000 €. Der Streckenplan wurde den Gremiumsmitgliedern über das Ratsinformationssystem zur Verfügung gestellt.

 

Die Abrechnung der Stadtbuslinie erfolgt durch einen elektronischen Fahrausweisdrucker. Die Fahrgeldeinnahmen verbleiben zunächst beim Unternehmer. Diese werden vom Unternehmer an die OVF (Omnibusverkehr Franken GmbH) abgeführt. Die OVF führt die Abrechnung mit der Stadt Marktheidenfeld durch. Die Kosten im Haushalt für den Stadtbus betragen jährlich etwa 180.000 €. Im April 2021 kam eine vertragliche Preisanpassung aufgrund gestiegener Personalkosten, Stromkosten und fahrleistungsabhängiger Kosten hinzu. Die jährlichen Kosten stiegen von 179.542 € (14.962 € monatlich) im Jahr auf 188.256 € (monatlich 15.688 €).

 

Seit dem Frühjahr 2014 führt die Firma Grasmann Fahrgastzählungen durch. Gezählt wird vierteljährlich, jeweils an einem Mittwoch und dem darauffolgenden Samstag. Die Fahrgastzahlen wurden den Gremiumsmitgliedern über das Ratsinformationssystem zur Verfügung gestellt. Die genannten Zahlen stellen jeweils Stichtagswerte dar. Insgesamt kann man jedoch erkennen, dass sich der Stadtbusbetrieb in Marktheidenfeld bewährt hat und nicht mehr wegzudenken ist.

 

2.    Betrieb des Stadtbusses ab 01.12.2019

2.1. Verbesserungen

2.1.1 Einsatz eines Elektrobusses

Seit Frühjahr 2020 sind Elektrobusse im Einsatz. Der Komfort für die Fahrgäste wurde damit erhöht, die Umweltbelastung verringert. Zeitweise werden Ersatzbusse eingesetzt, wenn die Akkus der Busse in der Wartung sind.

 

2.1.2 Nochmals rabattierte Monatskarte

Im August 2020 wurde die verbilligte Monatskarte für 10 € (statt 33,25 € im Stadttarif) eingeführt. Diese Maßnahme ist eine Testphase, die Regelung galt probeweise für ein Jahr. Deshalb ist die 10 € Monatskarte nicht im Preisblatt aufgeführt.  Der Stadtrat hat im Juni 2021 beschlossen, die Rabattierung der Monatskarte bis zum 31.07.2022 fortzuführen. An den Verkaufszahlen der Fahrkarten kann man ablesen, dass die Verkaufszahlen der Monatskarte seit August 2020 sprunghaft gestiegen sind. Im Jahr 2020 wurden 526 Monatskarten für den Stadtbus verkauft (davon 500 ab August), im Jahr 2021 waren es einschließlich September 756.

 

Der Zuschussbedarf beträgt pro Monatskarte 23,25 €, im Jahr 2021 ist demnach bereits ein Zuschuss von 17.600 € geleistet worden.

 

2.1.3 Weitere finanzielle Auswirkungen

Der Tarif des Stadtbusses wurde nicht erhöht. Es verbleibt beim bisherigen Tarif. Eine Übersicht wurde den Gremiumsmitgliedern über das Ratsinformationssystem zur Verfügung gestellt.

Damit besteht weiterhin im gesamten Stadtgebiet und den Ortsteilen ein einheitlicher Tarif. Die Differenz zwischen dem allgemeinen OVF-Tarif und dem Stadt-Tarif muss von der Stadt Marktheidenfeld ausgeglichen werden. Der Zuschuss, der an den Verkehrsverbund Mainfranken zu zahlen ist, beträgt im Jahr ca. 14.000 € (Schätzung).

 

Die Stadt Marktheidenfeld erhält die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf. Die Abrechnung erfolgt über die OVF. Eine zeitnahe Durchführung wurde von der Verwaltung mehrfach angemahnt.  Inzwischen wurden erste Zahlungen geleistet. Über die genauen Details der Abrechnung sind noch Verhandlungen zu führen. So soll in Zukunft eine monatliche Abrechnung erfolgen, um eine bessere Übersicht zu gewährleisten.

 

Die Einnahmen im Stadtverkehr im Jahr 2020 betrugen 30.870,80 €, im Jahr 2021 waren es bis einschließlich September 31.473,50 €. Die verkauften Fahrkarten und die daraus resultierenden Einnahmen, die vertraglich der Stadt Marktheidenfeld zustehen, wurden den Gremiumsmitgliedern über das Ratsinformationssystem zur Verfügung gestellt. Die dargestellte Übersicht steht unter dem Vorbehalt einer Überprüfung.

 

2.2. Anstehende mögliche Maßnahmen

Im Betrieb des Stadtbusses haben sich zwei Probleme gezeigt, die durch bauliche Maßnahmen beseitigt werden könnten:

 

·         Bushaltestelle Ulrich-Willer-Straße

Entlang der Ulrich-Willer-Straße sind Parkbuchten angeordnet. In einer der Parkbuchten befindet sich eine Bushaltestelle am Seniorenzentrum. Der Gehweg müsste bis an den Straßenrand vorgezogen werden und mit einem Kasseler Bord versehen werden (barrierefreier Ausbau: Kosten ca. 20.000 €).

 

·         Bushaltestelle am Gebäude Säule II

In der Ulrich-Willer-Straße könnte auf dem Grundstück des Wohnbauvorhabens Säule II eine barrierefreie Bushaltestelle, evtl. mit Wartehalle, erstellt werden. Die Gelegenheit für eine Umsetzung würde sich jetzt anbieten. Die Haltestelle Lengfurter Straße/Einmündung Südring könnte dann entfallen. Hier wäre eine Entscheidung über die Umsetzung zutreffen.

 

3.    Beeinträchtigung des Betriebs durch Baustellen

Wegen verschiedener Bautätigkeiten kam es wiederholt zu Beeinträchtigungen im Stadtbusverkehr.

 

Auf Rückfragen aus dem Gremium stellt Herr Brand klar, dass eine generelle Anbindung der Stadtteile an die Stadtbuslinie nicht möglich sei. Sonderaktionen, wie ein vorgeschlagener „Kino-Nachmittag“ beispielsweise an einem Samstag im Monat seien außerhalb der Stadtbuslinie jedoch denkbar. Es wird gremiumsseits vorgeschlagen, die Standorte der Bushaltestellen insgesamt zu überdenken. Dies werde insbesondere bei einer Verlegung einer Haltestelle an das Wohngebäude der „Säule II“ erforderlich, da sich dann die nächste Haltestelle nur 50 m entfernt befinde. Eine „Jugendfreizeitkarte“ zur kostenlosen Nutzung des Stadtbusses wird ins Spiel gebracht, um der Jugend den öffentlichen Personennahverkehr näher zu bringen. Gremiumsseits wird auch angeraten, den Stadtbus beispielsweise in der „Brücke zum Bürger“ zu bewerben. Eine bessere Anbindung der Ortsteile wird für erforderlich gesehen.